Sonntag, 13. Januar 2013

Ohne Fleiß kein Preis

Arbeit, Arbeit, Arbeit – nichts als Arbeit! So erging es uns in den letzten Tagen und die folgenden werden nicht anders aussehen. Zuerst muss differenziert werden, dass die Jungs „harte Männerarbeit“ verrichten und mit 50 Stunden pro Woche kaum Freizeit haben und Nici einen anderen Job auf einem anderen Weingut hat, der ihr etwas mehr Zeit zur Haushaltführung, Sport und ausgewogenen Mittagsschläfen einräumt. Trotzdem ist auch bei ihr der Alltag von der Arbeit geprägt. Daher soll dieser Post kleine Anekdoten aus der neuseeländischen Weinanbaukultur erzählen.

Was Nici so treibt: Sie darf dank ihrer Kleinwüchsigkeit jüngere und daher kleinere Reben bearbeiten. Ihre Hauptarbeit besteht darin die Trauben mit geduldigen Fingern, präzise von Blättern und Ästen frei zu schneiden. Diese Arbeit ist so langweilig (oder anstrengend?)  – und damit sind wir bei Anekdote Nummer eins – dass sogar die Chefin in der Pause einschläft. Leider ist sie rechtzeitig zum Pausenende wieder erwacht.

Was die Jungs so treiben: Die stehen morgens zu einer unchristlichen Zeit, um 5.00 Uhr mit Nici auf und kommen dann 12 Stunden später abgeschafft wieder nach Hause. Neben der wirklich monotonen und langweiligen Arbeit (siehe Bilder), wir ihr Arbeitsalltag auch immer wieder durch Vorkommnisse aufgelockert, die es wohl so in Deutschland nie geben würde! Beispielsweise haben wir unseren „Dienstvorgesetzten“, den wir wegen seiner roten Mütze liebevoll „Rotkäppchen“ nennen, zu unserem Erstaunen beim Kiffen aus seiner selbstgebastelten Plastikflaschenbong erwischt; während der Arbeit. Das war allerdings ganz zu unserem Vorteil, denn den Rest des Tages war er so gut drauf wie nie
J
Für uns weniger cool war das sogenannte „Worschd-Käs-Szenario“: Nachdem wir uns den ganzen Morgen auf unser, wie immer super leckeres, Vesper gefreut hatten, mussten wir eine böse Überraschung verkraften: Eine Armeisenkolonie hatte unsere Wurst- und Käsebrote erobert. Doch für echte Backpacker stellt auch das kein Problem dar. Nach kurzer Säuberungsarbeit „genossen“ wir unsere Sandwiches mit einer kleinen Extraportion Proteinen J
In den folgenden Tagen kam es dann zu einem echten worst-case-szenario. Ein Franzose wurde auf dem 40 Kilometer entfernten Weingut vergessen, da er bei Abfahrt (um 16.00 Uhr) noch arbeitete. Gegen 18.00 Uhr wurden wir dann vom Arbeitgeber angerufen, ob wir etwas von ihm gesehen oder gehört hätten. Glücklicherweise konnte er gegen 20.00 Uhr auf dem 150 Hektar großen Weingutgebiet geborgen werden. Nach diesem Vorfall sind wir sehr froh, dass wir zu dritt arbeiten und so nicht vergessen werden können.

Bilder im nächsten Blog

Zum Ausgleich nach der Arbeit versuchen wir samstagabends und sonntags ein wenig zu entspannen und das gute Wetter zu genießen. Dazu grillen wir oder spielen in gemütlicher Runde Binokel. Nur Nici kann nicht genug vom Schneiden bekommen und so ging es getreu dem Motto „Wenn schon Backpacker dann richtig“ an die Haare. Sie hat uns drei Jungs mit ihrer Kindergartenpapierschere eine neue Sommerfrisur verpasst. Obwohl es schwieriger war als erwartet, war das Resultat wirklich erfreulich.

Bilder im nächsten Blog (mal wieder Probleme mit dem Hochladen)


Heute genießen wir den freien Tag, bevor uns morgen der Wecker mit dem Schlagerhit „Es geht schon wieder los“ aus dem Federn klingelt.

Auf das wir nicht gefeuert werden
Bis bald
J&J

Ps: Heute ist für uns genau Halbzeit. Unser versprochenes Halbzeitfazit kommt in den kommenden Tagen.

1 Kommentar:

  1. Hey Jul, wir haben (berechtigte?)Hoffnung, dass deine Einstellung zur Arbeit über deinen Neuseelandaufenthalt hinaus andauert :-) - euer Eintrag ist wie immer unterhaltend, wir freuen uns auf die Fotos! Vergiss nicht, uns ein Fläschle von dem Sauvignon Blanc abzufüllen. Liebe Grüße von deiner family und Gruß von Omas und Opas und Lilo
    Hey Jo, auch an dich liebe Grüße!

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