Sonntag, 24. Februar 2013

Pfanntastisch - because pancake rocks! :)

Nachdem wir mit dem Dach unseres Wwoofing-Hosts endgültig die Farbe getauscht hatten - es erstrahlt nun in blassem weiß, während unsere Hautfarbe nun ins dreckig-braune geht :) - ging es für uns los auf unsere dreiwöchige Südinseltour erst der Westküste entlang bis fast ganz in den Süden und anschließend durch Mittelregionen bis zur Ostküste, wo wir dann unser nächstes Etappenziel erreichen und dort nochmals zwei Wochen wwoofen.

Unsere erste Station an der Westküste lautet "Punakaiki". Dieses ist wegen einer großen Felsformation direkt an der Küste bekannt. Im Laufe der Evolution entstanden hier Steinformationen, die in der Optik stark an aufeniandergestapelte Pfannkuchen erinnert und daher "Pancake rocks" genannt werden. Abgesehen von dieser geologischen Besonderheit, die den Ort schon interssant macht, war es auch einfach so sehr schön zu betrachten, wie die Sonne ins Meer taucht und die Felsen in orangenes Licht getaucht werden, während die Wellen der stürmischen See an die Felsen schlagen, auf denen man sitzt. (<-- auf die Formulierung wären Shakespear, Göthe und Co. neidisch :D)
Eine weitere Besonderheit der Felsformation ist, dass sie Aushöhlungen besitzt, in welche die Wellen bei Flut hineinschießen, so dass das Wasser wild in alle Richtungen spritzt. Hoffentlich können die Bilder das besser veranschaulichen - ein Bild sagt ja bekanntloch mehr als tausend Worte  - selbst wenn es sich um Worte solch gebildeter junger Freigeister wie uns handelt :)

 
 
"Blowholes"
 
 
 
 
 
 
 
 




Unser Fortbewegungsmittel in Form einer Busgesellschaft mit dem schönen Namen "nakedbus". der uns auf unserer Reise seit Anfang begleitet (Wortwitz!),  meint sich einbilden zu können, an der Westküste nur alle 3 Tage zu verkehren (Wortwitz!), was dazu führt, dass wir hier "leider" drei Tage in unserem Beachhostel verbringen müssen, ohne irgendeine Aufgabe zu haben, als das Leben zu genießen, Bücher zu lesen, Kekse zu essen, einskalte Bäder im Meer zu nehmen und abends eine nahe Glühwürmchenhöhle zu erforschen.



                                                               Ausblick vom Balkon


                                                               Fels in der Brandung :)


Nun freuen wir uns auf unser nächstes Ziel, die Berge, wo eine Gletscherwanderung auf dem "Franz-Josef-Gletscher" auf uns wartet.
Wir hoffen in Deutschland werden bald weniger Gletscherwanderungen auf dem alltäglichen Weg zu Schule und Arbeit nötig sein und dass der Frühling daheim schnell Einzug erhält!

Bis bald
J&J

Sonntag, 17. Februar 2013

Anderen auf dem Dach rumtanzen

Heute vor einer Woche kamen wir an der Westküste, genauer gesagt in Granity, an, um dort für Unterkunft und Essen zu arbeiten (wwoofen). Granity war mal eine Mienenstadt, die jetzt keiner mehr will; hier leben vielleicht 200 Seelen, der nächste Supermarkt liegt 30km weg (zum Glück nicht unser Problem) und irgendwie ist alles heruntergekommen. Das wahrscheinlich hässlichste Dorf der Welt! Landschaftlich ist es aber recht schön, wir haben das Meer direkt vor der Haustür und wohnen am Fuße eines urwaldbewachsenen Berges mit kleinem Wasserfall und Gebirgsbach.

Unser Wwoofing-Host ist ein netter Kerl, dessen Lebensunterhalt die Gesellschaft bestreitet. Durch die leichte Behinderung in Form einer Bewegungseinschränkung im linken Arm, hat er das ehrliche Arbeiten eingestellt und lebt nun zurückgezogen in einem großen Haus mit großem Garten und hat dort einen leichten Dachschaden
J
Deshalb ist unsere Aufgabe selbigen zu beheben und das Dach aufwendig zu putzen und zu streichen. Dank des unnötig aufwendigen Putzens und des tatsächlich notwendigen Streichen des ganzen Daches, können wir uns inzwischen blind darauf bewegen. Wer sich jetzt denkt: „Moment auf so einem Dach kann man doch nicht überall laufen“, der hat den Nagel auf dem Kopf getroffen. Genau das müssen auch wir nämlich tun; das Dach besteht aus einem Dachstuhl und darauf genagelten Wellblechblatten. Um diese nicht zu beschädigen müssen wir, ganz im Stile eines Topmodels unsere Runwayskills auspacken und immer schon auf den Nägeln laufen, da sich darunter die tragenden Balken befinden. Dieser Job wird uns wohl noch bis ans Ender unsere Zeit hier bekleiden.

 
 


 
Unsere Vergütung in Form der Unterkunft besteht aus einem älteren Wohnwagen, wie auch schon in Ohakune bei den herbivoren Ökos. Damit sind wir aber ganz zufrieden, da es doch mehr Rückzugsraum bietet als die 10er-Zimmer im Hostel. Außerdem bekommen wir Frühstück, Mittagessen, Nacharbeitssnack und Abendessen – auf Grund der etwas komischen Zeiteinteilung sind diese Mahlzeiten im Zeitraum von 9.30 Uhr bis 18.30 Uhr einzunehmen und damit ist für 8 Stunden fressen und danach für 15 Stunden hungern angesagt. Diese Zeit versuchen wir mit Keksen des bereits thematisierten 30 Kilometer entfernten Supermarktes zu überbrücken. Eigentlich war es unser Ziel so viel zu essen, dass wir damit finanziell umgerechnet auf Mindestlohn kommen J Dies erweist sich bei 4-5 Stunden Arbeit am Tag und damit 65 Dollar als eine selbst für uns zu hohe Herausforderung: aber wir arbeiten daran J Bisherige Bilanz:  1kg Erdnussbutter, 1kg Marmelade, unzählige Packungen Toast, 2kg Honeypoppas und 10 Liter Milch zu dritt in einer Woche.
Unsere Freizeit verbringen wir damit mit Jonas (mit dem wir uns früher in Neuseeland angefreundet haben und nun zufällig gleichzeitig hier wwoofen) Karten zu spielen oder ans Meer vor zu gehen. Abends setzen wir uns gemütlich in den Wohnwagen und schauen Filme. Einmal haben wir sogar eine kleine Expedition zu einem verlassenen Mienentunnel unternommen. Durch den stockdunklen Tunnel mit Kopflampe hindruch kämpfend, haben wir sowohl richtiges Mienengefühl zu spüren bekommen als auch Glühwürmchen gefunden.


 
Unser Heim
 
 
 
Jo am Ende des Mienentunnels
 
 

Natürlich immer ein High-light der aller Westküsten: Sonnenuntergang am Meer :P

 

 
 

Grüße von Jonas
Haltet die Ohren steif; genau heute in zwei Monaten sitzen wir schon wieder im Flieger nach Hause!
Liebe Grüße
Jul und Jo


Sonntag, 10. Februar 2013

Das Wandern ist des Backpackers Lust ;)


Wir wir schon erzählt haben, begaben wir uns am Montag zusammen mit Lucas und Frauke auf eine viertägige Wanderung. Sonntags stand dann noch „reichlich Essen kaufen“ und „Rucksack packen“ auf dem Programm. Dies erledigt, blickten wir frohen Mutes auf die kommenden Tage.
Der Walk durch den Abel Tasman Nationalpark ist 48 km lang und verläuft an der Küste entlang durch Wälder und teilweise sogar direkt am Strand. So weit, so gut, mehr wussten wir vor der Wanderung auch nicht.
Montagmorgen, als es losging, ernüchterte uns dann erstmal der Blick aus dem Fenster – es regnete in Strömen. Aber da die Hütten und das Wassertaxi schon gebucht waren, gab es kein zurück mehr. Und außerdem sind wir ja nicht aus Zucker! :) Um an den Anfang des Tracks zu kommen, fuhren wir mit dem Wassertaxi von Nelson aus los. Nicht nur die Deutsche Bahn, sondern auch Wassertaxis können Verspätung haben. Dank dieser mussten wir uns im immer noch anhaltenden Regen sputen, um unsere erste Hütte vor der Flut zu erreichen. Direkt vor der Hütte befindet sich nämlich ein Strandabschnitt, der bei Flut unüberquerbar ist. Beim  Passieren dieses Strandabschnitts stand das Wasser dank der kommenden Flut schon wieder so hoch, dass wir uns bis zur Hüfte im Wasser wiederfanden. Dies war jedoch nicht weiter schlimm, da wir sowieso schon durchnässt waren.  Glücklicherweise beehrte uns gegen später dann doch noch die Sonne, somit konnten wir noch den  Strand  genießen! Als dann die Sonne unterging, ging für uns auch dieser erste, aufregende Tage zu Ende, denn die Hütten hatten weder Strom noch Licht (geschweige denn Warmwasser..).
Am nächsten Tag hatten wir mehr Glück mit dem Wetter – beim Losmarschieren von der Hütte kam auch die Sonne raus und folgte uns den ganzen Tag in Richtung Süden. Somit konnten wir bei nun besserem Wetter die Wanderung so richtig genießen – schöne Wege quer durch den regenwaldänhlichen Busch, famose Ausblicke und wirklich schöne und einsame Strände und Buchten. Während der Wanderung machten wir uns zugegebenermaßen akustischer Umweltverschmutzung schuldig – die Versuche Wanderlieder wie „Im Frühtau zu Berge“ anzustimmen, scheiterten kläglich ;)
Trotzdem erreichten wir am frühen Nachmittag, ohne Tinitus, die nächste Hütte. Das besondere  an den Hütten ist zum einen deren Lage direkt am Meer, zum anderen deren Raumeffizienz mit 14 Schlafmöglichkeiten (alle schliefen auf einem großen Stockbett) in einem Raum der Größe einer „Otto-Normal-Küche“.  Statt im Zimmer zu sitzen genossen wir dann doch lieber selbstgebackenes Brot am Strand, Gespräche mit einheimischen Wanderern, zahlreiche Kartenspiele und luxuriöse Kochmöglichkeiten (1 Gaskocher, 1 Topf, 1 Kilo Spaghetti)
Über den nächsten Tag gibt es wandertechnisch nicht viel neues zu berichten, nur abends kam kurz Aufregung auf: Der Hüttenaufseher informierte uns über unser nahendes Ende in Form einer auf Neuseeland zurollenden Tsunami-Welle. Auf einer entfernten Insel im Pazifik gab es wenige Stunden zuvor ein starkes Erdbeben, welches die Tsnunami-Welle ausgelöst hatte.
Dank der Lage unserer Küste war die Gefahr jedoch minimal, außerdem entpuppte sich die  Riesenwelle als eine 1 Meter hohe „Pussy-Tsnunamie-Welle“ (an der höchsten Stelle). Somit waren wir also eigentlich überhaupt nicht gefährdet – zum Glück! :)
Der letzte Wandertag war dann ein sehr entspannter – wenig Strecke, dafür viel Zeit um die herrlichen Strände zu genießen.
Auch wenn wir jedem, der uns zu Hause zum 4 tägigen Wandern aufgefordert hätte,  den Vogel gezeigt hätten, haben wir die Wanderung in vollen Zügen genossen, vorallem die zahlreichen Strände und die Zeit zu viert!

Nun sind wir wieder in Nelson und morgen geht es für uns dann nach 10 Tagen Urlaub weiter an die Westküste, um dort für 10-14 Tage für Unterkunft und Verpflegung zu arbeiten.


Hier noch eine kleine Fotogallerie zum neidisch werdenJ
Regensicher eingepackt!                                                "Tidal Crossing" , gar nicht mal so trocken!

 
Innen- und Außenansicht der Hütte

Und nun Strände, Ausblicke, Wälder, Picknick ...






 













Und obwohl wir nun schon seit 4 Monaten zusammen umherreisen, so gewalttätig sieht der Alltag nichts aus!:)

Samstag, 2. Februar 2013

Kaum gearbeitet, schon wieder Urlaub!


 
Falls ihr schon eine Vermisstenanzeige aufgeben wolltet, weil wir schon so lange nichts mehr gepostet haben; können wir euch beruhigen: Wir leben noch!
Vor lauter Freizeit, hat uns in den letzten Tagen einfach die Zeit gefehlt einen neuen Post zu schreiben :D
Am Mittwoch vor einer Woche wurde unsere Arbeit abrupt und überraschend beendet. Wir hatten noch eine weitere Woche Arbeit eingeplant und unser Hostel auch schon bis zum kommenden Mittwoch gebucht, als es hieß, es gäbe keine Arbeit mehr. Leider waren wir so pfeilschnell, dass es auf dem 115 Hektar großen Weingut keinen einzigen Draht mehr zu liften gab. Die 400.00 Reben hatte unser Team in einer Rekordzeit bearbeitet. Eigentlich hieß es, nach Angaben unseres „überaus vertrauenswürdigen“ Vorgesetzten, es ginge ein paar Tage später mit dem nächsten Arbeitsschritt weiter. Auf diesen warteten wir jedoch vergeblich. Dadurch hatten wir in unseren letzten blenheimer Tagen ausreichend Zeit, um Praktikumsbewerbungen nach Hause zu schicken, Zukunftsplanung zu verrichten und im Hostel mit anderen Arbeitslosen zu„harzen“ (Ghettoslang für „chillen“(Neudeutsch für „ausruhen“)).
Außerdem hatten wir einen wirklich schönen Samstagabend, an dem wir vorzeitig unseren Abschied aus Blenheim, erst auf einer Houseparty und später in der Disko, feierten, Zusammen mit vielen Freunden von der Arbeit kamen wir – nach exzessivem praktischen Umgang mit dem Anbaugut – auch auf den Geschmack des edlen Tropfens und genossen in gemütlicher Runde echten Blenheimer Weißwein. Leicht „geblenheimert“ begaben wir uns anschließend noch in das in ganz Neuseeland für seine Schäbigkeit bekannte, Nobeletablissement „Loft“, wo wir noch etwas das Tanzbein geschwungen haben. Alles in allem ein gelungener Ausklang einer, trotz der vielen Zeit, aber dank der vielen netten Leute im Hostel, schönen Zeit in Blenheim.



 
 kulturelle Vielfalt auch beim Feiern (deutsch-italienisch-französisch-indische Fraktion)
 
 
 
 Kurz bevor wir Blenheim dann tatsächlich verließen, starteten wir noch mit unserem Sommerfitnessprogramm und nahmen am Dienstag am 5-km Stadtlauf teil, wo wir mit überraschend guten Endzeiten von 20:10min und 21:20min (Plätze 4 und 7) abschlossen haben und zufrieden unser wohlverdientes Regenationsradler trinken gingen. (Natürlich könnten wir euch sagen, wer welche Zeit erzielt hat, doch wir stellen euch die Frage „Hat sich der Mittelfeldspieler gegen den Torwart behaupten können, oder ist Jo in der Form seines Lebens?“ Schreibt jetzt Kommentare was ihr denk und gewinnt! J)


Überhaupt haben wir uns nach den Wochen der Arbeit vorgenommen, wieder sportlich aktiver zu werden und so in guter Form zu Hause anzukommen.
Mit dem Verlassen Blenheims, ging auch die Zeit des „Traumquartetts“ mit Nici und Markus zu Ende.



 
 
 
 
Wir zwei reisten weiter nach Nelson, wo wir uns
im Paradis(o) wieder fanden. Nach der Arbeit gönnen wir uns im „Paradiso Backpackers“, das mit Wirlpool, Swimming Pool, Beachvolleyballfeld ect ausgestattet ist, direkt am Meer liegt und zusätzlich noch günstig ist, einen kleinen Zwischenurlaub. Somit sind wir wirklich wieder bei dem Holidayteil unseres „Working Holiday“-Aufenthaltes angekommen. Die Tage hier in Nelson verbringen wir damit die letzten Vorbereitungen für unsere bevorstehende Wanderung zu treffen, faul am Pool zu liegen und uns in spannenden Tischtennis- und Dartmatches zu messen.



 

Am Montag machen wir uns dann auf, um einen „Great Walk“ zu absolvieren und vier Tage lang durch den „Abel Tasman Nationalpark“ zu wandern.

Liebe Grüße aus dem Hochsommer
Jul und Jo