Montag, 31. Dezember 2012

And a happy new year

Tatsächlich hatten wir nach regnerischem heilig Abend am ersten Weihnachtsfeiertag Glück und konnten so ein Weihnachten feiern, wie es sich für die südliche Hemisphäre  gehört: Mit viel Sonnenschein, 30°C und mit Bommelmütze am Strand! Außerdem wurden wir am ersten Weihnachsfeiertag von ein paar Einheimischen, die im Hostel lebten zu einem Lamm eingeladen, das 5 Stunden lang über heißer Kohle am Spieß gedreht wurde. Damit kamen wir auch in Sachen Weihnachtsessen nicht zu kurz :D



Glückliche Gesichter beim selbstgekochten Weihnachtsschmaus an heilig Abend



Nach dem Mitternachtsgottesdienst kam dann die Beschehrung!























Wenn Weihnachtsmänner baden gehen :D






Nachdem wir (Jul, Jo, Nici, Markus und Jonas) den zweiten Weihnachtsfeiertag noch einmal bei gutem Wetter am Strand verbracht und unsere Schenkel gerötet zurück in Hostel getragen hatten, machten wir uns am 27. – nach kurzer (in letzter Zeit täglicher) Shoppingtour – auf den Weg nach Wellington. Für diesen Weg hatten wir zwei Nächte eingeplant. Nicis und Markus´ Van „Barneby Cruise“ musste in TETRIS-Manier mit 5 Personen, 5mal Backpack und Handgepäck, sowie Reiseverpflegung und neuen Shopingschnäppchen beladen werden, was wir bravorös meisterten :D Damit begaben wir uns dann auf die kurvenreiche 450 Kilometer lange Strecke mit summa summarum 4000 Kurven in die Hauptstadt Wellington.




Den ersten Zwischenstopp legten wir an dem Ort mit dem längsten Ortsnamen der Welt ein. Der kleine Hügel namens


“Taumatawhakatangihangakoauauotamateaturipukakapikimaungahoronukupokaiwhenuakitanatah“  – was übersetzt etwa „ Der Ort an dem Tamatea, der Mann mit den großen Knien, der Berge hinabrutschte, sie emporkletterte und verschluckte, bekannt als der Landfresser, seine Flöte für seinen Bruder spielte“ bedeutet - war kein optisch-kultureller Leckerbissen, aber das Bild mit dem riesigen Ortsschild war die 50 Kilometer Umweg und die Stunde mehr Zeitaufwand (die aus leichten navigatorischen Schwierigkeiten resultierte) allemal wert!
Die Unterkunft in der ersten Nacht wurde uns glücklicherweise von einer hilfsbereiten Neuseeländerin vermittelt, nachdem unser angedachtes Hostel Weihnachtsurlaub eingelegt hatte.






Am nächsten Tag fuhren wir los mit dem Ziel einen Strand zu finden, an dem wir bei gutem Wetter schlafen könnten. Da der erst angesteuerte Strand leider von Verbotsschildern übersäht war, legten wir dort nur ein kleines Picknick ein und machten uns weiter auf die Suche, bis wir ein schönes, von Felsen abgeschottetes, Plätzchen für unser Nachtlager gefunden hatten. Dort schlugen wir unsere, dem lokalen Supermarkt abgeluchsten, Kartonmatrazen auf und errichteten unsere Betten. Unseren Urinstinken folgend begaben wir uns auf die Suche nach Feuerholz und Nahrung. Nach erfolgreicher Jagt im Kühlregal, machten wir Feuer und grillten unsere Würstchen am Stock und stellten die Pfanne mit Spiegeleier in die Glut. Direkt am Meer, unter freiem Himmel und mitten in der Natur an einem Feuer zu sitzen mit Vorfreude auf die kommende Nacht ohne Dach über dem Kopf, war für uns alle ein besonderes Erlebnis. Jedoch wurden aus heiterem Himmel von einer Regenfront überrascht. Als vorbildhafte Backpacker hatten wir natürlich einen Plan B in der Hinterhand: Mit Sach und Pack rannten wir auf die nächste öffentliche Toilette, um dort einen neuen Lageplan zu erstellen – Lagebesprechung auf dem Mädchenklo!
Gegen den nicht aufhörenden Regen  zogen wir die Geheimwaffe: „Barneby Cruise“ diente als Schlafplatz  für 4 von uns 5. Mit modernem wirtschaftlichem Denken wurde Jonas kurzerhand outgesourced und schlief auf einem überdachten Picknicktisch im Schulhof der naheliegenden Schule. Trotz dem Platzmangel im Auto war die Nacht noch relativ angenehm.

So ging es bei Sonnenaufgang gen Wellington, wo wir rechtzeitig ankamen, um - nach einer unfreiwilligen Stadtrundfahrt - Jonas, Felix und Inanna (Freunde aus Tauranga) zu treffen und die Hauptstadt zu erkunden. Diese Erkundungstour umfasste einen Einkaufsbummel, eine Partie Strandfussball, Nicis wagemutige Badaktion im eiskalten Wasser und eine nächtliche Kneipentour.


 

Wellingtons Sandstrand

Gestern gaben wir uns dann die volle Dröhnung Kultur und besuchten 5 Stunden lang das „Te Papa“- Museum, das sich mit der neuseeländischen Geologie, der Geschichte des Landes und der Maorikultur befasst, das beste Museum Neuseelands sein soll und auch tatsächlich interessant war.
Neben dem Museum ist Wellington besonders für eines bekannt: Das Cabel Car. Damit kann man auf einen kleinen Berg mitten in Wellington fahren und die Aussicht auf die Hafenstadt geniesen. Das Bild ist wohl das meist gesehene Postkartenmotiv der Insel  ;)

 




Für heute Abend haben wir ein besonderes Festmahl geplant. Unsere Gruppe wurde in drei kleine Gruppen aufgeteilt, wovon jede für einen Gang unseres Dreigängemenüs verantwortlich ist. Jeder ist schon gespannt, was die anderen Gruppen zaubern ;D
Nach dem Essen wollen wir mal sehen, was für ein Feuerwerk Wellington zu bieten hat und anschließend die ein oder andere Bar aufsuchen.

Wir wünschen euch allen ein schönes Neues Jahr mit viel Freude und Gesundheit und natürlich ,dass jeder seine guten Vorsätze in die Tat umsetzen kann.

Liebe Grüße
Jul und Jo

Dienstag, 25. Dezember 2012

Merry Christmas

Zu Beginn noch ein kleiner Nachtrag zum letzten Post: Kurz vor Abreise bei unser Wwoofing-Stelle in Ohakune haben noch eine Wanderung zu den Waitonga Falls unternommen. Diese liegen relativ versteckt in einer höheren Lage in der Nähe des Mt Ruapehu. Ein wirklich schönes Plätzchen, um ein kleines Picknick einzulegen :D



 

 
 
 
J
 
 
 
 
 
 
Jetzt sind wir in Napier. Die Stadt wurde 1913 von einem Erdbeben zerstört und anschließend im Art Deco Stil wieder erbaut. Napier hebt sich, was Schönheit und Charme angeht, von den anderen Neuseeländischen Städten ab – eine gute Wahl für uns, um Weihnachten zu feiern!
Die letzten zwei Tage haben wir mit Stadtbummel und am Strand verbracht. Das Wetter war bis heute wirklich super. Unser Kommentar zum Wetter; ganz im Stile des letzten Posts:
Der von unserem Planeten 150 Millionen Kilometer (oder 7*10^14 Wimpernlängen) entfernte Fixstern erhitzt die Luft bei uns (und damit bei etwa 1013 hPa atmosphärischem Druck) auf ungefähr 25°C, was für Weihnachten natürlich ungewohnt warm ist. Infolgedessen kann es schon einmal zur sonst seltenen Sichtung von Weihnachtsmännern am Meer kommen, dergestalt dass zwei traditionell mit roter Bommelmütze bekleidete Deutsche eine Abkühlung in flüssigen Wasser suchen, statt wie gewohnt ballistische Versuche mit kristallinen H20 zu verüben (sprich Schneebälle werfen).
Übrigens: Die Erde ist der Sonne in den Wintermonaten der nördlichen Hemisphäre näher als in ihrem Sommermonaten. Die Temperaturdifferenz (und auch die Sommer-Winter-Verschiebung zwischen den Hemisphären) resultiert lediglich aus der Neigung der Erdachse, die momentan 23° beträgt :D
 
 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heilig Abend mal anders“, ist das Motto des heutigen Abends. Statt Braten, Glühwein und Grippenspiel gibt es heute Fleisch und Wurst vom Grill, Heimwehbekämpfungsmittel in Form von Ethanol und Mitternachtsgottesdienst. Das alles zum Glück nicht alleine – wir haben uns hier mit Nici, Markus und Jonas und Julia (die wir in Tauranga kennen gelernt haben)
Leider spielt das Wetter nicht so mit wie erhofft und es regnet schon den ganzen Tag. Aber wir hoffen auf besseres Wetter in den kommenden Tagen, so dass wir doch noch Weihnachten am Strand feiern können!

Nun wünschen wir euch allen frohe und besinnliche Weihnachtsfeiertage. Wir denken an euch und vermissen euch!
Liebe Grüße
Jo und Jul






Freitag, 21. Dezember 2012

Intellektuelles Geschwafel – ein verbal-kognitiver Ausreiser


Nachdem wir die Herbivoren Kai und Heidi, bei denen wir die letzten Tage gewohnt haben, verlassen hatten, war unsere erste Amtshandlung in der Hansestadt Napier unseren Körper mit tierischen Tripeptiden zu versorgen. Apropos Essen: Wir wollen es uns heute zur Aufgabe machen, unseren Lesern ein wenig intellektuellere Kost zu verabreichen, um ihre Grauen Zellen zu schulen.
Daher wollen wir uns  mit einem „transzendent-philosophischen“ Thema auseinandersetzen.
Vorerst sollen jedoch unsere Aktivitäten dieses Tages zur Aktualisierung unserer Reiseerzählung grob umrissen werden: Der mangelhaften, motorisierten Infrastruktur Neuseelands sei Dank, dauerte die 270km weite Fahrt nach Napier gute 7 Stunden, womit wir (mittels der nach der Zeit abgeleiteten Strecke) auf eine durchschnittliche Geschwindigkeit von etwa 38,6 Stundenkilometern kommen. Außerdem lässt uns diese Fahrt an Einsteins Theorie, die Zeit verlaufe langsamer, wenn man sich der Lichtgeschwindigkeit annähert, zweifeln – vielmehr scheint es die Langeweile zu sein, die rechtfertigt, die Zeit nicht länger als ein Kontinuum anzusehen. Die soeben thematisierte Langeweile verleitete uns schließlich zu dieser Stupidität, unsere Gedanken rund um das deutsche Backpackertum durch dieses Medium zu publizieren.
Die bemerkenswerte quantitative Überlegenheit deutscher Staatsbürger im, zum Commonwealth gehörigen, Land der Maori, konnte unsere Ratio nicht unmittelbar nachvollziehen. Daher sollen im Folgenden Thesen zur Erklärung dieses Phänomens diskutiert werden:

Primum die historisch-gesellschaftliche Herangehensweise, welche folgende These impliziert: Resultierend aus der starken Mittelschicht im Zusammenspiel mit der, vor allem in Deutschland, seit den 50er Jahren aufblühenden, Reisefreudigkeit, ergibt sich ein generelles größeres Reisevolumen. Nach dem zweiten Weltkrieg führte die Division Deutschlands und das „Wirtschaftswunder“ der 50er Jahre zu einer westdeutschen Mittelschicht, die zum ersten Mal seit langem finanzielle Mittel und die Erlaubnis hatte, auf Reisen zu gehen. Dieser Reisetrend hat sich in der deutschen Gesellschaft verankert. Darüberhinaus ist die aktuell wohl populärste Reisevariante deutscher Abiturienten das sogenannte „Backpacking“. Dieser Trend scheint dieses Jahr seinen Gipfel erreicht zu haben und es ist in den nächsten Jahren mit einer Stagnation oder sogar einer Degression zu rechnen. Die Kombination aus größter Popularität und kleinster Fläche der möglichen Backpacking-Länder und des Faktums des deutschen Reisefiebers, macht Neuseeland zu einer Hochburg deutscher Backpacker.
Die politische Sichtweise untersucht einen anderen Standpunkt und kommt zu der These, dass der Backpacker-Strom eine Folge der gesellschafts- und bildungspolitischen Umstrukturierungsmaßnahmen der Bundesrepublik Deutschland bzw. des Landes Baden-Württemberg ist. Aufgrund der bundesweiten Abschaffung der Wehrpflicht und der Verringerung der Gymnasienzeit von neun auf acht Jahre, haben mehr Schüler die Möglichkeit ein sogenanntes „Gapyear“ zu absolvieren. Diese These wird durch unsere Erfahrung gestützt, dass besonders viele Jugendliche aus Süddeutschland anzutreffen sind, wo dieses Jahr die ersten G8-Jahrgänge ihre Schulzeit beendeten. Somit waren politische Entscheidungen der Auslöser für eine ganze Gesellschaftsbewegung.
Schließlich liefert auch die wirtschaftliche Herangehensweise eine Erklärung. Die sich 2008 ereignende Wirtschaftskrise betrifft potentielle Backpacker anderer Länder stärker als deutsche. Wirtschaftliche Krisen haben die Eigenschaft zu ihrem Beginn besonders die Unternehmen zu schwächen. Durch die enge Verknüpfung von Angebot und Nachfrage wirkt eine Wirtschaftskrise sich mit der Zeit auch auf die Konsumenten - und damit jeden Bürger – aus. Da sich in Deutschland die ökonomische Reszission in Grenzen gehalten hat und es anschließend einen wirtschaftlichen Aufschwung gab, sind den Deutschen eher finanzielle Mittel für eine solche Reise geblieben.
Darüberhinaus hat auch die Eurokrise eher andere europäische Industrienationen geschwächt.

Alles in allem – summa summarum – ist bei genauer Betrachtung der aufgeführten Thesen eine Multikausalität zu erkennen. Keine Ursache, kann für sich allein wirken – vielmehr liegt ein Wirkungsgefüge vor. Die Independenz der verschiedenen Faktoren führt letztendlich zu dem Phänomen, dass man in neuseeländischen Hostels mit deutscher Omnipräsenz rechnen muss.
Genug der mehr oder weniger essentiellen Gedankenströme; nun wir wollen uns nicht in unnötigem Genörgle über die lange Busfahrt  üben, sondern uns darüber freuen unbeschadet unsere nächste Destination erreicht zu haben.

An Weihnachten werden wir uns wieder mit einem Ottonormal-Leser-Post zurückmelden
J
Bis dahin noch ein paar schöne vorweihnachtliche Tage
J&J

Dienstag, 18. Dezember 2012

Alternatives istead of natives


Wwoofing – Was ist das eigentlich? Die eigentliche Idee, die dahinter steckt, ist folgende:
Reisende sollen die Möglichkeit bekommen, für Unterkunft und Verpflegung auf Farmen o.ä. zu arbeiten. Von ihren Gastgebern sollen sie vorallem etwas über die  Verantwortung gegenüber der Umwelt und Natur und  über organischen Lebensstil lernen. Außerdem soll der internationale Austausch bei dem ganzen gefördert werden.
Für uns ist der Hauptgrund zu wwoofen die Tatsache, dass es schwierig ist, bezahlte Arbeit zu ergattern. Somit ist es eine gute Alternative, eine bestimmte Zeit lang, kein Geld für Unterkunft und Essen ausgeben zu müssen. Dabei hoffen wir besonders auf „Backpacker-Luxusgüter“ wie viel Fleisch, eine Spülmaschine
J und den Kontakt mit Einheimischen.
Denkste!!! Wir sind bei Vegetariern ohne Spülmaschine, aber dafür mit deutschen Migrationshintergund und sehr alternativem Lebensstil gelandet – Alternatives instead of Natives.
Anfangs  etwas geschockt, haben wir uns in der Zwischenzeit gut daran gewöhnt und fühlen uns nun echt wohl hier.
Doch nun der Reihe nach: Unsere „Hosts“ sind vor 20 Jahren aus Deutschland ausgewandert und haben sich hier in Neuseeland eine kleine Farm aufgebaut. Wer nun einen „Bauernhof a lá Ludwig“ denkt, der irrt! Hier sieht es eher aus wie im Dschungel: Viele freiherumlaufende Tiere, (u.a. Truthahn, blinder Hund, schwarze Schweine..), Gewächshäsuer everywhere und alles von Bäumen, Pflanzen, Kräutern und was sonst noch so wächst wild überwuchert. Unvorstellbar, aber durchaus interessant! Das komplett aus Holz gebaute Haus besteht im Erdgeschoss nur aus einem riesigen Raum, indem sich sowohl Bibliothek als auch Küche, Wohnbereich und ein Biotop befinden. Gekocht wird meistens nicht auf dem Herd, sondern auf dem,  im Wohnbereich befindlichen, Ofen.
Das Bild der Küche spiegelt die gesamte Lebensform- und Einstellung echt gut wider.
Und eine kleine Anekdote gibt euch vielleicht noch eine bessere Vorstellung:
Juls Arbeitseinweisung, die Weintrauben zu schneiden, endete mit dem Hinweis: „Mach die Arbeit nur, wenn du wirklich Lust darauf hast. Das spürt die Pflanze sonst.“
Trotz der uns ungewohnten Einstellungen und des Lebensstils sind wir froh, hierher gekommen zu sein. Die Hosts sind wirklich herzlich und nett, wir bekommen ganz neue Einblicke und Denkanstöße und sammeln neues Wissen und Erfahrungen.
Wir tun uns zwar schwer es zuzugeben, aber auch das vegetarische Essen ist besser als gedacht
J Erstens schmeckt es gut und zweitens ernähren wir uns hier so kreativ und gesund wie noch nie: Blumenblüten, Seegras und Löwenzahntee sind nur einige Beispiele unseres neuen Essenserlebnisses!
Ansonsten sprechen die Bilder für sich!










Ziege und "Piggi": Unsere neuen Freunde auf dem einsamen Hof





Unser Traum vom Eigenheim :)
 

Noch ein paar kurze Worte über unsere Arbeit: Scho recht!
J
In Haus und Garten, nicht besonders anstrengend, abwechslungsreich und wir lernen doch auch Neues dazu.
Wenn wir mal gerade nicht arbeiten oder aufgrund des fast täglichen Zwiebelschneidens (und natürlich weil wir euch vermissen :P) am Heulen sind, so machen wir es uns in unserem kleinen, aber schnuckeligen Wohnwagen gemütlich oder laufen in das 3 km entfernte Dorf, um dort in der Bibliothek das für Backpacker essentielle kostenlose Internet zu schnorren.

Obwohl Weihnachten hier doch sehr anders ablaufen wird als daheim, freuen wir uns darauf mit Nicci, Markus und paar anderen Backpackern, mit denen wir uns in Tauranga angefreundet haben, in Napier zu feiern.
Bis dahin eine nicht allzu stressige letzte Adventswoche
J
Liebe Grüße


Jo und Jul

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Viel erlebt, viel gesehen, viel Neues ausprobiert


Viel erlebt, viel gesehen, und viel Neues ausprobiert – so lassen sich unsere letzten Tage wohl gut beschreiben.
Nachdem wir den vergangenen Dienstag noch dazu genutzt haben, Taupo zu erkunden und am Lake Taupo zu entspannen, sind wir am Mittwoch weiter nach Rotorua gefahren; natürlich immer noch zusammen mit Lucas und Frauke.

Den Weg nach Rotorua konnten wir gar nicht verfehlen, denn wir mussten „nur der Nase nach fahren“, also nur dem Geruch nach faulen Eiern folgen. Je größer dieser, desto näher kamen wir dem Stadtzentrum. Um dem Schwefel gegenüber fair zu sein, muss hier natürlich betont werden, dass elementarer Schwefel geruchslos ist und der Gestank lediglich von Schwefelverbindungen herrührt (Ratet mal, von wem das kommt?!).


Der Grund sowohl für das hohe Schwefelvorkommen als auch für andere Naturspektakel in Rotorua sind unterirdische thermale Aktivitäten. Aufgrund dieser geologischen Besonderheiten kann man in Rotorua sprühende Geysire, dampfende Thermalquellen, Schwefelwolken und brodelnde Schlammtümpel entdecken. Dafür lohnt es sich sogar, den Gestank auszuhalten ;)
Um das alles zu erleben, sind wir ins „Thermal Wonderland“, ein Naturreservat bei Rotorua losgezogen.  Besonders beeindruckend war der ausbrechende „Lady Knox Geyser“, dessen Wasserfontäne bis zu 10 Metern in die Höhe schießt. Nicht schön, aber selten und  interessant waren die blubbernden Schlammpools. Durch heißes Wasser aus unteriridschen Quellen wird die Erde schlammig und beginnt durch aufsteigenden Wasserdampf zu blubbern (Richtig geraten! Jul hat gesprochen :D )










(Schwefelbad)




 

 
 

Die rote Farbe des Wassers wir durch Arsen (hochgiftig) verursacht.
 
 
 
 
 
 
                                                                             
                                                                                               
                                                                                                                 Lady Knox Geyser und Schlammpool
 
Diesen faszinierenden unterirdischen Aktivitäten und dessen Auswirkungen waren zwar nicht besonders schön, aber doch wirklich besonders und interessant anzuschaun.
Um uns von den doch sooo anstrengenden und stressigen Touri-attraktionen erholen zu können, haben wir uns auch einen Abend in den „Polynesian Spa“ gegönnt. In den malerisch am See gelegenen Mineralbädern konnten wir unsere innere Mitte finden und unsere Schagra auffüllen. Wer denkt, wir werden alt und esotherisch, der hat kein Ironieverständnis :D

Verfressen, deutschsprachig und spontan: Das sollte nach weitläufiger Definition einen Backpacker ausmachen. Sowohl deutschsprachig als auch verfressen sind wir ja schon lang. Doch nun konnten wir auch Spontanität beweisen: Kurzerhand entschlossen wir uns, nicht, wie ursprünglich geplant, anschließend mit dem Bus nach Waitomo zu fahren, um Glühwürmchen-Höhlen zu erkunden, sondern uns noch weitere drei Tage mit Frauke und Lucas in das charmante Surfermekka Raglan einzubuchen. Diese Entscheidung hat sich auf jeden Fall gelohnt!
 
 




 

Raglan präsentiert sich als ein gemütliches Surferurlaubsstädtchen im südeuropäischen Stil mit schönen Stränden aus schwarzem Sand, was uns wirklich sehr gefallen hat! Außerdem war unser Hostel ein echter Glücksbegriff – direkt am Meer gelegen, ein großes 4er-Zimmer, ein Whirlpool, günstige Surfausrüstung und Kajak-, Angel-, und Golfausrüstung inklusive! Damit kommen wir zu dem „Part des Ausprobierens“:



 

 
 
 
 
 
 
Der Strand direkt vor der Haustür und
der Anfängersurfstrand in Raglan von oben
 
1) Kajaking: Mit einem Doppelruder bewaffnet quetschten wir uns in ein Einer-Kajak und paddelten aufs Meer. Nachdem jeder seine eigene Rudertechnik entwickelt hatte, kam es zum großen Rennen: Die Favoriten Jo und Jul ließen schon auf den ersten Metern die Außenseiterin Frauke und den enttäuschenden Geheimfavoriten Lucas meilenweit zurück! Nach einem langen, kräftezehrenden Rennen über den halben Ozean (= ca. 400 Meter ;D) kam es zum Showdown: Juls ausgefeilschtere Technik gewann am Ende gegen Jos rohe Gewalt.

2. Surfing: Schwerer als gedacht! Trotz Einweisung und der guten Ausrüstung (Swimsuit und Board) befanden wir uns im Endeffekt mehr unter Wasser als auf dem Board. Mehr als zwei Stunden übten wir uns am Anfängerstrand darin, auf den Wellen zu reiten. Ab und zu gelang es ganz gut, auf einer großen Welle auf dem Board getragen zu werden, doch bei den Aufstehversuchen scheiterten wir meist kläglich! Zumindest wurden wir nicht von einem Hai gefressen :)
 
 
 
 


 
 
 
 
 
 
 
3. Golfing: Auch wenn wir  Golf nie als richtigen Sport angesehen hatten, wollten wir uns die Chance (Ausrüstung und Platz waren dort besonders günstig) nicht entgehen lassen, es einmal selbst auszuprobieren. Allerdings mussten wir schnell feststellen, dass es einen großen Unterschied zwischen Probieren und Können gibt. Es ist doch relativ schwer, einen vernünftigen Schlag auszuüben und die Entfernungen vom Abschlag bis zum Loch sind viel größer als gedacht. Bilanz nach 9 Löchern: 3 verlorene Bälle, 42 über Par, aber doch ein gewisser Verbesserungseffekt ;D
 
 
 
4. Fishing: Mit etwas Angst einen Fisch zu fangen und in hinterher umbringen zu müssen, zogen wir mit Angelrute und Köder dem Sonnenuntergang Richtung Meer entgehen. Diese Angst war jedoch völlig unbegründet. Lediglich ein Fisch biss an; dieser konnte jedoch bei Juls Versuchen ihn einzuholen mitsamt dem Köder entkommen. Damit war die Aktion im wahrsten Sinne des Wortes gegessen J
 
 

Fazit: Auch wenn wir in diesen uns bisher unbekannten „Sportarten“ nicht auf Anhieb Erfolg hatten, hatten wir sehr viel Spaß dabei und jede Sportart war auf jeden Fall einen Versuch wert!

Heute haben sich schließlich unsere Wege mit Frauke und Lucas wieder getrennt. Wir hatten wirklich 9 sehr schöne Urlaubs- und Reisetage mit den beiden J
Nun sind wir bei unserem nächsten Wwoofing (Arbeit für Unterkunft und Verpflegung) -Platz angekommen. Hier ist es sehr besonders, anders und wohl einzigartig. Euch beeindruckende Bilder und voraussichtlich auch interessante Geschichten folgen bald
J

Liebe Grüße aus dem eher unweihnachtlichen Neuseeland,
Jul und Jo

Montag, 3. Dezember 2012

Nach der Arbeit kommt das Vergnügen ;)

 
Sonnenauf- und untergang in Tauranga
 
 
 
 
Nun sind die knapp drei Wochen auch schon geschafft! Auch wenn Tauranga eigentlich nicht unsere erste Wahl war und wir anfangs Probleme mit der Jobsuche hatten, sind wir froh nach Tauranga gegangen zu sein, denn wir hatten dort eine wirklich schöne Zeit. In den drei Wochen haben wir ein paar andere Backpacker doch besser kennen gelernt, als man das sonst auf der Durchreise kann.
Mit einigen haben wir am Dienstag den Kinotag ausgenutzt und den neuen Bond „Skyfall“ angeschaut. Unsere Kritik: Gelungener Film – gelungener Abend! Auch in der gemütlichen Runde im Hostel hatten wir immer viel Spaß. Nachdem wir vorgestern Abend unseren Abschied gebührend gefeiert hatten, war es gestern Morgen schon etwas komisch sich von allen zu verabschieden mit denen wir in der Zeit Freundschaften geschlossen hatten. Erfahrungsgemäß sieht man sich im Leben und scheinbar ganz besonders in Neuseeland ja immer zwei Mal (heute beispielsweise haben wir Jonas, Felix und Inanna aus Tauranga , die wir sowieso an Silvester wieder treffen wollten, bei unserer Wanderung getroffen. Zufällig!) und deshalb hoffen auf das ein oder andere Wiedersehen.


 
 
Gestern morgen sind wir nun mit dem Bus nach Taupo gefahren, um dort Lucas und Frauke zu treffen und mit ihnen ein paar schöne Tage zu verbingen. Jetzthaben wir alle Haller Freunde mindestens einmal getroffen hier, was auch keine schwere Aufgabe war, denn Neuseeland ist gar nicht mal so groß.
Groß dagegen waren unsere vom gebückten Arbeiten hervorgerufenen Rücken- und Nackenschmerzen. Bekanntlich kann ja auch ein Rücken entzücken, doch ein verspannter, ist kein charmanter!:) So haben wir die Chance ausgenutzt, diesen in den „Taupo Hot Pools“ etwas Gutes zu tun. Diese Hot Pools sind heiße Bäche, die mit Wasser aus heißen Quellen gefüllt werden.  Quasi Whirl Pools in der freien Natur! So etwas hat man auch nicht alle Tage ;)

 
 
Richtig heiß her ging es jedoch erst heute bei unserer Wandertour durch die Vulkanebene. Allerdings war diese Ebene gar nicht mal so eben, sondern eher sehr steil! Auf der sechseinhalb sechstündigen Tour durch diesen Nationalpark überwunden wir ca. 800 Höhenmeter und 18 Kilometer Strecke quer durch steiniges Gelände. Wir müssen zugegeben, dagegen waren unsere bisherigen Wandertouren eher ein Klacks.
Wer in den letzten Tagen etwas von einem Vulkansaubruch in Neuseeland gehört haben sollte: Dabei handelte es sich um einen der Nebenvulkane des Mount Tangarionos, den wir heute bestiegen haben. Glücklicherweise gab es heute jedoch keine Zwischenfälle dieser Art.
Statt glühender Lava hatten wir es dafür mit kaltem Schnee zu tun – was für eine Freude für uns, da kam ja fast Weihnachtsstimmung auf! Wir konnten dank diesem, dem kalten Wind und den eisigen Temperaturen gut nachfühlen, wir ihr euch gerade im winterlichen Deutschland fühlt!
 

Das Erreichen des Gipfels wurde mit der Aussicht auf kristallklare Bergseen und beeindruckendes Vulkanland belohnt. Sowohl der Aublick als auch die gefühlten 100 km/h Windgeschwindikeit haben uns fast weggeblasen.
Die ganze Wanderung wirklich etwas besonderes, weil wir solch eine Vulkan-Landschaft noch nie davor gesehen hatten und in Europa auch vergeblich danach suchen würden.



 
 



 
 

Hier in Taupo bleiben wir jetzt nun noch zwei weitere Tage, dann geht es weiter in die Schwefelhochburg Neuseelands Rotorua und danach noch für zwei Tage ins Surfermekka Raglan.
Das alles in Begleitung von Lucas und Frauke, über deren Anwesenheit (und Auto) wir uns sehr freuen!:)

Euch wünschen wir eine schöne Vor-weihnachtszeit mit viel Schnee und wärmenden Glühwein.

Jo & Jul